Donnerstag, 17. Mai 2012

Übung 8 – Wikipedia: Kämpfen Singlemänner um Gummibärchen in Edit-wars? Die Kontroverse um die Nutzung von Wikipedia-Zitaten in wissenschaftlichen Arbeiten.


Die Argumente zur Nutzung von Zitaten aus Wikipediaeinträgen in wissenschaftlichen Arbeiten kreisen u.a. um die fehlende Identität des Autors, Plagiatsfälle, fehlende wissenschaftliche Standards und die fehlende Quellenkritik.

Die Wiki-Gegner argumentieren, dass der wissenschaftliche Hintergrund des Artikelerstellers nicht erkennbar ist. Während bei gedruckten Publikationen die Befähigung des Autors nachvollziehbar ist über ein Thema zu schreiben.

Die Wiki-Gegnerin führt eine Studie an, nach der angeblich überproportional viele Singlemänner das Online-Nachschlagewerk befüllen. Heißt das, das es keine Singles unter den Wissenschaftern gibt?

Weiters schreibt sie, dass ein Artikel stets „im Werden“ ist und über die jeweiligen Artikel „Edit-Wars“ ausgefochten werden. Bei ihrer Argumentation übersieht sie, dass hier der schnellste Peer-Preview geschieht.

Wiki-Befürworter meinen, dass es nachvollziehbar ist wie der Artikel zustande gekommen ist. Anhand der Versionsgeschichte und der Diskussionsseite ist ablesbar, wie oft ein Artikel überarbeitet worden ist, bzw. wie oft der Artikel von anderen Wikipedianern diskutiert wurde. Je mehr Diskutanten umso wahrscheinlicher ist es, dass der Inhalt eines Wikipediaeintrag einen Konsens gefunden hat und Plagiate ausgeschlossen wurden. (In Deutschland vergeben sich die Wikipedianer gegenseitig Gummibärchen als „Belohungssystem“)

In der Debatte um die Nutzung von Zitaten aus Wikipediaeinträge sind sich die Befürworter und Gegner nur einig wenn es um die Quellenkritik geht.

Ich würde keinen Wikipediaeintrag zitieren, aber nutze sie täglich. Es wäre einen Versuch wert, eine wissenschaftliche Arbeit nur anhand von Wikipedia zu verfassen und dieser Arbeit einer gegenüberzustellen, die die wissenschaftlichen Standards erfüllt.

Übung 7 - Historical Abstracts


1. Schlagwörter
„Entjudung“ (engl. „de-jewification“ oder „dejudaization“),
„Nachkriegsprozesse in Österreich“ (engl. „post-war process Austria“),
„Sturmabteilung“.

2. Einschätzung:
Historical Abstracts ist eine wahre Fundgrube an Information. Obwohl die anfängliche Suche „de-jewification“ gar keinen Treffer brachte, fand sich unter „dejudaization“ einen Artikel, (John Millfull, Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte, 1985, Vol.14, p. 359-370, 12p. „Wonnen der Gewöhnlichkeit: Arthur Koestler and Zionism“.) Aufgrund des Abstracts wurde klar, dass dieser Artikel für mein Forschungsfeld „Nachkriegsprozesse am Fall Karl Guenther“ keine Relevanz hat.
Die Beschreibung des gefundenen Artikels ermöglichte mir, sofort zu erkennen, ob der Inhalt für mein momentanes Forschungsfeld hilfreich ist oder nicht.

Die Suche nach Nachkriegsprozessen in Österreich : „post-war process Austria“ war hingegen zu erfolgreich. 4365 Einträge sind zu diesem Thema verfügbar. Somit verfeinerte ich die Suche und fügte „1945“ hinzu. Daraufhin erhielt ich eine Nachricht, dass meine ursprüngliche Suchanfrage kein Ergebnis gebracht hätte, aber aufgrund von SmartText Searching andere Texte gefunden worden waren – nämlich 1217 Einträge. Ich finde es sehr gut, dass die Software offensichtlich daran „gewöhnt“ ist, das Suchanfragen nicht genau genug definiert sind und trotzdem Treffer ausweist. Somit findet man unter anderem Artikel, nach denen man ursprünglich gar nicht gesucht habt, die sich aber für die Arbeit als hilfreich erweisen:

Der Eintrag 42 erschien mir für mein Thema genau richtig. „Die Transformation des „österreichischen Gedächtnisses“ in der Erinnerungskultur der zweiten Republik“, verfasst von Heidemarie Uhl, erschienen in der Zeitschrift Storia e Regione, 2004, Vol. 13 Issue 2, p23-54, 32p.

Über  Teilkatalog Zeitschriften und Serien des Österreichischen Bibliothekenverbunds fand ich den Artikel und auch die Anzeige in welcher Bibliothek der Artikel zu finden ist. In der FB Geschichtswissenschaften an der Hauptuniversität Wien, in der Freihandaufstellung unter der Signatur Z676/13,2.
In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek ist die Zeitschrift nicht verzeichnet.

Unter dem Suchwort „Sturmabteilung“ gab es 79 Treffer. Davon war Eintrag N. 12 perfekt. „Elementary Event“ as „Summer festival with prize-shooting“: How and why the Austrian Nazis blew their first take-over attempt in July 1934. Verfasst von Siegfried Beer, erschienen in Contemporary Austrian Studies, Jan. 2009, Vol. 17, p325-330, 6p. (gefunden bei Teilkatalog Zeitschriften und Serien des Österreichischen Bibliothekenverbunds FB Geschichtswissenschaften: Signatur O 9:04-3/17, allerdings nicht in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek)

Freitag, 11. Mai 2012

5. Übung - Katalogs des Österreichischen Bibliothekenverbundes


Meine Suchbegriffe waren: „Entjudung“, „Volksgericht“, „Kriegsverbrechergesetz“, „Verbotsgesetz“, „Vermögensverkehrsstelle“, „Vaterländische Front“, „Ortsgruppe Nationalsozialismus“, „Sturmabteilung“, „Deutsch-Österreichische Alpenverein“, „Reichskulturkammergesetz“.

Seit dem Relaunch des Katalogs des Österreichischen Bibliothekenverbundes sind die Suchergebnisse übersichtlich dargestellt, außerdem scheint die Suchmaschine dahinter optimiert worden zu sein. An den Icons erkennt man sofort um welches Medium (Buch, Zeitschrift, Videokassette, CD, ORF-Doku, etc.) es sich handelt. Außerdem ist die Seite jetzt Web 2.0 tauglich und bei manchen Publikationen gibt es Links zu Wikipedia.

Zu gewissen Suchanfragen wurden enorm viele Einträge gefunden. Zur Anfrage „Entjudung“ gab es 54 Treffer. Darunter auch Dissertationen aus dem Jahr 1940, die für eine gründlich recherchiert Diskursanalyse und als Quelle für nationalsozialistisches Denken verwendet werden kann. Unter dem Begriff Volksgericht fand ich 25 Treffer, vor allem eine Anleitung wie mit der Quelle Gerichtsakten aus den Volksgerichten umgegangen werden soll.

Durch die Suchanfrage nach dem „Kriegsverbrechergesetz“ erhielt ich einige Treffer, die die Gesetzestexte enthalten, diverse Novellen und Einschätzungen wie die Gesetze angewendet werden sollen und wurden. Die Suche nach Verbotsgesetz brachte erstaunlich viele Treffer, offensichtlich ist dieses Gesetz schon von jeder Perspektive betrachtet und bearbeitet worden.

Die Suchanfrage „Vaterländische Front“ brachte 110 Einträge. Eigentlich wollte ich eine Definition, einen kurzen Überblick über die Vaterländische Front. Die Menge verfügbarer Materialien hatte ich eindeutig unterschätzt. Von monatlich erschienen Mitteilungsblättern bis zur verstörenden Anleitung wie man zum Führer der Vaterländischen Front wird . Glücklicherweise gibt es auch fundierten Analysen die sich aus den Akten des Generalsekretariats der Vaterländischen Front zusammensetzen.

Die Suche nach „Ortsgruppe Nationalsozialismus“ brachte überwältigende 687 Einträge, nach der Sondierung blieben einige sehr gute Nachschlagewerke und Grundsatzwerke übrig. Der Suchbegriff „Sturmabteilung“ brachte eher eine magere Ausbeutung, aber das reichte um endlich ein Buch zu finden, dass die Geschichte der SA vollständig darstellt.

Auch wenn ich teilweise mit der enormen Anzahl der Suchergebnisse überfordert war, hat mir alleine die Suche nach Schlagwörtern mögliche Diskursstränge aufgezeigt, die ich bis jetzt noch nicht bedacht habe.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Übung 6 - Zu Datenbanken


Yuhuu und Oje!

Yuhuu weil sich mir durch diese Übung ein ganz neues, mir bisher unbekanntes Forschungsgebiet ergeben hat, oje, weil ich nun wieder tagelang im Netz hängen werde um all die bereitgestellten Artikel zu lesen.

Gleich die wichtigste Erkenntnis zu Beginn, mit meiner Benützungskarte der Österreichischen Nationalbibliothek habe ich uneingeschränkten Zugriff auf JSTOR und kann nun endlich von zu Hause aus, die für meine Recherche notwendigen Texte, lesen. Zum JSTOR kam ich über den Link http://www.onb.ac.at/kataloge/externe_datenbanken.htm. Zusätzlich hat mir dieser Link die Onlinewelt von Datenbanken eröffnet wie etwa http://www.historisch.apa.at/ (mit schönen Dossiers), Anno (Zugang zu unzähligen Zeitschriften die sich mit meinem Forschungsgegenstand beschäftigen wie die Zeitschrift „Zeitgeschichte“) und http://digicoll.library.wisc.edu/ (das mit dem Projekt Germany under Reconstruction einen Überblick gibt, wie in der Nachkriegszeit mit dem Nationalsozialismus umgegangen wurde.) Vor allem die Datenbank der Tagesreporte der Gestapo ist für meine Recherche enorm wichtig ( http://han.onb.ac.at/han/Tagesrapporte) auch wenn ich meine Protagonisten nicht gefunden habe, so habe ich doch einen Einblick in die Arbeitsweise der Gestapo und ihrem Umgang mit Homosexualität gewinnen können. (Homosexualität ist deshalb wichtig, weil einer der Akteure meines Forschungsprojekts schwul war).

Der Link http://metalib.univie.ac.at/ führte mich zu http://www.kakanien.ac.at/ und derer zahlreichen Artikel an Geschichtstheorie, sowie zu http://deposit.d-nb.de/online/jued/jued.htm (hier sind jüdische Zeitungen und Zeitschriften der NS-Zeit gesammelt). Unter http://www.digital.wienbibliothek.at/periodical/titleinfo/5311 wurden alle Lehmanns Allgemeiner Wohnungsanzeiger digitalisiert und es eröffnete sich als Nachschlagewerk von Anschriften der untersuchten Akteure. Sowie das http://gedenkbuch.univie.ac.at dass einen Überblick über vertriebene StudentInnen und Wissenschaftler der Universität Wien gibt.