Mittwoch, 21. März 2012

3. Übung - Clio-Online und Infonet Austria


Wohin zum recherchieren einer Geschichte?
(unter Auslassung jener Archive und Institutionen die ich schon besucht habe)

Infonet Austria:
Karl Günther wurde vor 1939 in Wien geboren. Aber ich weiß nicht in welcher Pfarrgemeinde. Infonet Austria bietet dazu die Suchfelder Genealogie und Familiengeschichte an. Da ich weiß, dass er Protestant war, könnte ich eventuell im Archiv der Evangelischen Kirchen etwas finden, da sie die Matriken seit dem Jahr 1849 aller evangelischen Pfarrgemeinden verwalten.

Um die Grundlagen der Organisation und Verwaltung der Nationalsozialisten zu erlesen, scheint mir ein Besuch bei der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte am Universitätscampus, im Simon-Wiesenthal Archiv (auch in Hinblick auf die Nachkriegsjustiz) und beim DÖW sinnvoll.

Durch Clio-online.de bin ich zwar auf einige sehr interessante Webseiten gestoßen, aber wie die Domain schon verrät ist die Seite eher auf deutsche Institutionen ausgelegt. Da sie leider nicht nach Orten oder Postleitzahlen durchsuchbar ist, erschien es mir schwierig eine Institution zu finden die nicht meine Anwesenheit voraussetzt um etwaige Nachforschungen anzustellen.

2. Übung - Forschungsprojekt


Der Fall Karl Günther
verhaftet, verurteilt und begnadigt

Ich stieß auf den Namen des Arisierers Karl Günther als Randnotiz im Nachlass eines jüdischen Buchhändlers. Ich entdeckte „seine“ Buchhandlung in meiner Nachbarschaft und konnte nicht widerstehen. Ich machte mich auf die Suche nach der Geschichte.
Im Wiener Stadt- und Landesarchiv wurde ich fündig. Hier werden die Prozessakten der Nachkriegszeit aufbewahrt, u.a. auch die Akte Karl Günther.

Gegen Karl Günther wurde im August 1946 vom Bundesministerium für Inneres Anzeige wegen der Verbrechen nach §6, 10 und 11 des KVG erstattet und ein Haftbefehl ausgestellt. Am 27.09.1946 wurde er auf einer Berghütte festgenommen. Aus den Vernehmungsprotokollen geht hervor, dass er sich nur sehr schlecht an seine Zeit als Nationalsozialist erinnern konnte.

Im Juni 1947 kam es zur Anklage und Günther erklärte sich als nicht schuldig. Die Staatsanwaltschaft konnte ihm aber u.a. Denunziation und Mitgliedschaft in der NSDAP seit spätestens 1934 beweisen. Er wurde am 07.06.1947 zu dreieinhalb Jahren schweren Kerker verurteilt und sein gesamtes Vermögen eingezogen. Sofort nach der Verurteilung suchte er um vorzeitige Entlassung an. Schließlich wurde er am 27. Jänner 1949 enthaftet. Im Jahr 1957 suchte er um Amnesie an und erhielt sie. Kaum hatte Günther das Bescheinigung in der Hand wandte er sich an das Gericht und stellte einen Antrag zur Rückerstattung seines Vermögens, das Anliegen wurde abgewiesen.

Somit konnte ich anhand der Gerichtsakten seinen Lebenslauf bruchstückhaft von 1934 bis 1940 und von 1946 bis 1949 nachvollziehen, aber wo ist der Rest?

Wie rekonstruiert man einen Lebenslauf eines Menschen der am 12.02.1904 in Wien geboren worden war? Wie stieg er vom Wahlsprengelleiter zum ehrenamtlicher Kulturreferent und Truppenführer einer S.A. Standarte auf und was seine Aufgaben waren? Wo war er im Krieg? Wo ist seine Kriegsstammrolle? Warum und auf welcher gesetzlichen Grundlage verfolgte das Bundesministerium Karl Günther 1946? Was tat er nach seiner Entlassung?

Donnerstag, 15. März 2012

2. Übung -Teil 3

Anfangs eine Überlegung: Würde ich als angehende Historikerin tatsächlich eine in einem Archiv oder in mühsamer Feldarbeit gefundene kleine Sensation der ganzen Welt via Postings mitteilen wollen? Hätte ich nicht Angst, dass mir jemand die Sensation stiehlt? Weil ist die Geschichte erst gedruckt, dann muss wenigstens das Werk zitiert werden. Soll man also wirklich neue Erkenntnisse ins Netz stellen? Klickt man sich durch die Geschichtsblogs findet man meist Einladungen zu Vorträgen, Beschreibungen von Ausstellungen oder Rezensionen zu eben veröffentlichen Büchern.

Aber das Netz kann auch ein schöner Ort sein. So kann der Sofasurfer durchaus das Deutsche Historische Museum besuchen und die neueste Ausstellung genießen, ohne jemals die eigenen vier Wände verlassen zu haben. Und so wünsche ich mir wissenschaftliche Arbeiten im Netz. Mit weiterführenden Links, ein- bzw. auszublendenen Fotos oder Landkarten und Fußnoten die nicht in die nächste Bibliothek sondern zu Google-Books führen.

Richard Heigl geht mit den Selbstdarstellern im Netz ins Gericht. Soll man die auf Blogs veröffentlichten Beiträge nur als profilbildend beachten – so, dass man sich in die Poleposition für den nächsten freien Job begibt? Oder sollen die public digital historians nur ihr Wissen vermitteln?
Sind es antiquierte Ansichten? Dass junge Wissenschaftler nicht bloggen sollen? Sich erst dann, wenn sie etabliert sind auch Interviews geben oder in der Öffentlichkeit auftreten? Oder sollte ein aktiver StudentIn schon während der Studienzeit sich an einem Blog probieren? Ich habe mich dafür entschieden einen eigenen Blog zu beginnen (http://historysceneinvestigation.wordpress.com/). Wie aus einigen Artikeln auf http://de.hypotheses.org/ hervorgeht, scheint das abgeben von Kommentaren oder aktive Diskussionen eher selten zu sein.

2. Übung - Teil 2


Um ein Thema zu recherchieren ist der erste Arbeitsschritt ein Besuch im Netz und ich hoffe die gefürchtete Anzeige „keine Treffer“ nicht zu sehen. Aber Wikipedia weiß fast alles und von den Fußnoten aus kann man in die weite Welt des Netzes navigieren.

Schweigt das Netz, dann suche ich über diverse Online-Bibliotheksverzeichnisse (http://www.onb.ac.at, http://aleph.univie.ac.at/F?909714485 oder http://www.obvsg.at ) die gewünschten Bücher. Sonst nutze ich Online-Zeitungsarchive wie (ANNO), so wie die der Tageszeitungen Standard oder Kurier. Um Fachartikel zu suchen verwende ich jstor.org. Als gute Quelle für eine schnelle Übersicht besuche ich auch die inzwischen kostenpflichtige Seite des biographisch-bibliographischen des Kirchenlexikons http://www.bbkl.de.

Aber am liebsten geh ich ins Archiv, unter http://www.oesta.gv.at kann man Akten im Österreichischen Staatsarchiv suchen und manchmal mit etwas Glück auch Online anschauen. Sonst muss man sich in das Gebäude begeben. Ähnlich funktioniert es bei der Wienbibliothek (http://www.wienbibliothek.at).

Hilfreich ist auch die digitalisierte Version des Lexikons des Mittelalters und für Fragen bezüglich Literaturgeschichte besuche ich immer wieder gerne den Kindlers Literatur Lexikon.

2. Übung - Teil 1


Ob Marianne beim Babyschwimmen war, Jim einen Fisch gefangen hat, Amaure ihrem Hund zum Geburtstag gratuliert, … , muss ich das alles wissen? Für mich ist Facebook eher wie eine Soapopera ohne viele Höhepunkte, dich ich zur Überbrückung von Wartezeiten anschaue. Ich denk mir meine Kommentare aber lieber, als sie mit der Welt zu teilen.

Seit ein paar Jahren sammle ich News aus der Singlewelt auf einer Seite, die hoffentlich bald Web 2.0 tauglich online geht (www.singlesoesterreich.com). Meiner Leidenschaft als Vampirologinnenlehrling fröne ich auf www.vampyr.at sehr unregelmäßig. Den beiden Webauftritten folgend lese ich entsprechende Blogs und E-Zines.