machte ich mir bei der Recherche in der
Fachbibliothek der Geschichtswissenschaften. Ausgerüstet mit einer
Schlagwortliste war ich voller Optimismus in die Bibliothek gegangen.
Der knarrende Fußboden unter meinen Schuhen erregte ob der Geräusche
den Unmut meiner Kollegen, wofür ich mich hiermit entschuldige.
Schnell stellte sich heraus, das die von mir gewählten Fachbegriffe für Überblickswerke zu speziell waren. So konzentrierte ich mich auf die Darstellung von Adolf Hitler in diversen Enzyklopädien.
Schnell stellte sich heraus, das die von mir gewählten Fachbegriffe für Überblickswerke zu speziell waren. So konzentrierte ich mich auf die Darstellung von Adolf Hitler in diversen Enzyklopädien.
Im Lexikon der Deutschen Geschichte
(Hrsg. Gerhard Taddey, 2. Auflage, im Alfred Kröner Verlag Stuttgart
1983) waren zusätzlich zu Adolf Hitler, wie zu erwarten, auch eine
große Anzahl anderer Nationalsozialisten zu finden, genaue
Beschreibungen diverser Schlachten und Kriegsschauplätze . Der
Eintrag über Adolf Hitler ist sehr neutral gehalten. Die Deutsche
Biographische Enzyklopädie (Hrsg. Rudolf Vierhaus, Band 4
Görres-Hittorp, K.G. Saur München 2006 S. 891) gewährte Hitler
drei Spalten und ein Foto. Der Eintrag ist sehr neutral verfasst und
enthält sich jeglicher Wertung.
In der Neuen Deutschen Biographie
(Hrsg. Historischen Kommission bei der bayrischen Akademie der
Wissenschaften, neunter Band (Hess-Hüttig),Duncker & Humblot in
Berlin
1971) widmete man Hitler und vor allem
seiner Ideologie enorm viel Platz (S. 250 – 266 inkl. Zeittafel).
Es ist auch der einzige Eintrag, den ich gefunden habe, in dem
behauptet wird, das Hitlers Vater seinen Jungen gut behandelte.
Außerdem wird hier tatsächlich das bis heute nicht bewiesene
Gerücht um den angeblich jüdischen Großvater abgedruckt.
Nun wollte ich wissen wie die gleiche
Person in einem österreichischen Nachschlagewerk dargestellt wurde.
Das Österreichische Biographisches Lexikon (1815-1950) (Hrsg.
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band (Glaei-Hüb),
Verlag Hermann Böhlaus Nachf. /Graz-Köln 1959) schrieb über Hitler
ab der Seite 335 über 4 Spalten. Es war von all den untersuchten
Werken das einzige Nachschlagewerk, das auf seine Vorfahren bis zum
15. Jh. einging (ohne jüdischen Großvater). Die abschließenden
Worte in dem Eintrag sind sehr wertend und scheinen die persönliche
Ansicht des Verfassers wieder zu spiegeln. Der Eintrag schließt mit
„ [...]in Wirklichkeit
führte er das Volk durch seine Hybris und durch seine
Abenteuerpolitik in den Abgrund“.
In der Hauptbibliothek schlug ich in
Meyers Enzyklopädisches Lexikon (Band 12 Hf-Iz
Bibliographisches Institut
Mannheim/Wien/Zürich – Lexikonverlag 1974 S. 83-86) nach. Hier
wurde Hitlers Genealogie angeführt, allerdings ohne den Großvater.
Im Brockhaus - Die Enzyklopädie (20. Auflage, Zehnter Band Herr-Iss
, F.A. Brockhaus Leipzig, Mannheim, 1977
S. 121- 123) wird die reine
Ereignisgeschichte erzählt. (Und das gleiche Foto wie in Meyers
Lexikon abgedruckt). Nun interessierte mich wie die Amerikaner Hitler
beschrieben. Fündig wurde ich im The World Book Encyclopedia, (World
Book Inc, 1991, S. 254n – 256n). Die einzelnen Lebensabschnitte
Hitlers werden unter jeweiligen Überschriften beschrieben. Der
Eintrag ist wie ein Zeitungsartikel verfasst, es sind mehrere direkte
Aussagen eingefügt. Das Ende des Eintrags liest sich wie ein
Romanschluss: „[...] By
April 1945, Hitler had become a broken man. His head, hands and feet
trembled and he was tortured by stomach cramps [...]“.
Aber während meiner Recherche stieß
ich auch auf zwei Nachschlagewerke, die ausführlich die Schlagwörter
meiner ursprünglichen Liste beantworteten: Cornelia Schmitz-Berning
„Vokabular des Nationalsozialismus“ (Walter de Gruyter, Berlin,
New York, 1998) und Wolfgang Benz,
Enzyklopädie des Nationalsozialismus (Hrsg. von Wolfgang Benz,
München, Dt. Taschenbuch-Verlag, 2007).
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